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Wetter aus Ahlen


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Frühling an den Lippeauen

Günter Voßwinkel
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klimakroete.de

seit 1996 präsentiert von Günter Voßwinkel
Wetter Ahlen
©METEOMEDIA
Aktuelles Wetter in Ahlen


  • KOLUMNE - Wirtschaft im Klima-Wandel
  • 22.03.2023

    +9° / +15°


    Erlenpollen
    23.03.2023

    +10° / +15°


    24.03.2023

    +12° / +14°


    Erlenpollen
    25.03.2023

    +7° / +11°



    Erlenpollen
    26.03.2023

    +6 / +10°

    Erlenpollen
    27.03.2023

    +4° / +8°


    Erlenpollen
    28.03.2023

    +1° / +8°

    Bo -2
    Erlenpollen
    Großwetterlage und Entwicklung

  • Das Wetter im Februar 2023 in Ahlen
  • Deutlich zu mild und ein ziemlich nasser Monat Pressemitteilung: So war der Januar 2023 in Ahlen

    Aus den Wetterdaten im Kleingarten zeigte sich folgendes Bild:

    gue Zwei kühle Wetterlagen prägen das Februarwetter
    Das Wettergeschehen in Ahlen wurde zu Monatsanfang und zum Ende des Monat Februar von kühleren Wetterlagen bestimmt. Unsere Region befand sich jeweils an der Ostflanke eines blockierenden Höhenhochs in 500 Hekto-Pascal, in zirka 5,5 Kilometern Höhe, über West- und Nordwesteuropa. Daran schloss sich tiefer Luftdruck über Skandinavien an, dem ein Trog südwärts nach Mitteleuropa abging. Die Folge war eine kühle nördliche, Ende Februar auch eine nordöstliche Strömung.

    Erste Dekade mit einstelligen Höchsttemperaturen
    Mit dieser Konfiguration der Großwetterlage hatten wir es in der 1. Februar-Dekade mit einstelligen Tageshöchstwerten zwischen 4 und 8 Grad Celsius zu tun. Ein Frontensystem mit ergiebigen Regenfällen erfasste uns am 2. von der Nordsee her und brachte 18,8 l/m² Regen. Das nächste Frontensystem folgte am 5. mit immerhin 9,6 l/m² Regen. Mit dem zunehmenden Einfluss von Hoch "Elisabeth" setzten sich Auflockerungen und Aufheiterungen durch. Daraus folgten in der eingeflossenen polaren Luftmasse Nachtfröste. Es ging auf -1 bis -6,3 Grad C am 8. Februar in zwei Meter Höhe runter. G. Voßwinkel G. Voßwinkel



















    Milde Phase und Hoch "Gabriela" bringen Vorfrühlingswetter
    Ab dem 12. setzte sich das bisher über Nordwesteuropa fest liegende Höhenhoch nach Mitteleuropa in Bewegung. Dieses Hoch stützte das neue Hoch "Feuka" über Frankreich. Dieses überquerte Deutschland und fühlte sich für wenige Tage über dem östlichen Alpenraum wohl. Mit der allmählich auf Süd bis Südwest drehenden Luftströmung und dem Sonnenschein erwärmte sich die Luftmasse kräftig. Am 15. konnte ich im Kleingarten eine Höchsttemperatur von 15,0 Grad C festhalten. Ab dem 16. verabschiedete sich das Hochdruckwetter und mit einer auf Westnordwest drehenden Höhenströmung überquerten uns nun wieder Randtröge mit ihren Frontensystemen am Boden. Die Tiefs "Ulf" und "Volker" waren mit neuen Regenfällen verbunden. "Volker" brachte es auf 18 Liter Regen pro Quadratmeter im Kleingarten. Das Temperaturniveau blieb mit 10 bis 14 Grad C überdurchschnittlich mild. Einen nochmaligen Temperaturanstieg wurde mit dem Zwischenhoch "Gabriela" über Süddeutschland und Sturmtief "Xerxes" bei Island am 22. auf den Weg gebracht. Innerhalb des Warmsektors mit Aufheiterungen und einem schwachen Südostwind stieg die Temperatur auf einen Höchstwert von 16,0 Grad C. Da summten an diesem Tag die ersten Bienen in den geöffneten Blüten der Krokusse.

    Zweite antizyklonale Blockierung mit neuer Abkühlung
    Danach folgte die 2. Phase der blockierenden Wetterlage mit dem Höhenhoch westlich der britischen Inseln. An dessen Ostflanke wanderten wieder Randtröge mit ihren Tiefs und Regenwolken über den Sektor hinweg. Mit auf West bis Nordwest drehenden Winden regnete es immer wieder und die Sonne kam für zwei Tage nicht zum Vorschein. Erst am 25. folgte hinter der Kaltfront des Tiefs "Yigit", das ins Baltikum zog, erneut trockenere Polarluft. Nach kurzen Graupelschauern setzte sich die Sonne durch. Gleichzeitig weitete sich am Boden das Hoch "Hazal" nordwestlich von Schottland mit einem Keil bis nach Norddeutschland aus. Unter diesem Keil sorgte Absinken für Wolkenauflösung und aufklarende Nächte. Damit stand nun erstmal wieder Nachtfrost auf der Agenda. So sanken unter klarem Himmel die Tiefstwerte bis -4,7 Grad C, am Boden bis -5,6 Grad C. Tagsüber sorgte der Sonnenschein für Höchstwerte von 5 bis 6, 5 Grad C. Folgende Durchschnittswerte für Februar:
    Aus diesen Entwicklungen ergeben sich für den Februar 2023 folgende Durchschnittswerte: Die Monatsmitteltemperatur betrug im Kleingarten 5,0 Grad C. Hieraus ergibt sich zum langjährigen Referenzwert 1961-90 eine positive Abweichung von 2,6 Grad Kelvin. Damit ordnet sich der letzte meteorologische Wintermonat in die Reihe deutlich zu warmer Februarmonate der letzten 28 Jahre in Ahlen ein. Für den kältesten Februarmonat in der Vergangenheit muss ich in meinen Aufzeichnungen bis ins Jahr 1996 zurückblättern um auf einen Monatsmittelwert von -0,6 Grad C zu treffen. Neun Eistage hatte der Februar 1996 zu bieten. Insgesamt traten 20 Tage Nachtfrost damals auf. Der Tiefstwert betrug am 9. Februar -17,7 Grad C. Der Februar 2023 bot ein Minimum von -6,3 Grad C ebenfalls am 9. Februar. Die Anzahl von Nachtfrosttage betrug 10. Mit einer Höchsttemperatur von 16,0 Grad C war es am 22. Februar am wärmsten. Die bisher wärmsten Februartage während der zurück liegenden 28 Jahre lieferten uns der 27. Februar 2019 mit 21,0 Grad C und der 24. Februar 2021 mit 21,5 Grad C im Kleingarten. Hier möchte ich an die Wirkung einer exponentiellen Klimaerwärmung erinnern, die die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit ähnlicher Maxima erhöht, ähnlich dem R-Wertfaktor bei der Coronaerkrankung. Bei der Niederschlagsentwicklung gab es in diesem Februar 60,9 l/m², womit 126 Prozent vom Durchschnitt gefallen waren.

    Phänologische Eckpunkte:
    Die phänologischen Beobachtungen riefen am 6. Februar die ersten Blüten der Krokusse auf den Plan, die am 27. weiterhin ihre Blüten zeigten. Neben der Kornelkirsche öffneten am 8. die ersten Schwarzerlen ihre länglichen Blüten. Am 21. konnten erste einzelne offene Blüten der Zirrkirsche und Wildpflaume beobachtet werden. Die Forsythie öffnete am 25. weitere, aber nur einzelne Blüten.

    - ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 01.03.2023


    Die total bekloppten Klima-Kipp-Punkte Mensch!
    Bei der Diskussion um Forschungsergebnisse und deren Erklärungen zum Beispiel des Einflusses der Menschen auf die Veränderung des Klimas im Jetzt und in der Zukunft werden viele wissenschaftliche Forschungsgebiete angesprochen: Unterschiedliche Klimamodelle auf dynamischer oder statistischer Grundlage; Die Erforschung der Großwetterlagen mit ihren Systemen; Die klimatischen Kippelemente unseres Erdsystems und vieles mehr. Die Kippelemente haben eine herauszustellende Bedeutung. Diese sind im Wesentlichen folgende: Abschmelzen des arktischen Meeres, Schmelzen des Grönlandeisschildes, Abschmelzen des westantarktischen Eisschildes, Verlangsamung der atlantischen Meereszirkulation, Störung des El Nino-Phänomens, Abtauen der Permafrostböden mit bedeutenden zusätzlichen Eintrag von Methan- und Co²-Emissionen in die Atmosphäre, Rückgang der Produktivität der Biosphäre. Insgesamt können 16 Kippelemente heute aufgelistet werden. Eine Störung einzelner oder mehrerer dieser Systeme wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das weltweite Klima in seinen Abläufen nachhaltig verändern und langfristig in einem so veränderten System träge verharren. Also über mehrere Menschengenerationen . Die Wissenschaft weiß allerdings heute nicht exakt wann welche Kippelemente bereits erreicht oder heute schon überschritten sind. Und die Komplexität dieser 16 Kipp-Punkte in einer verknüpften Form, wie dies ja Wirklichkeit ist, sind mit ihrer Wirkung ebenfalls in den Klimamodellen sehr schwer zu simulieren - genau genommen gar nicht. Dieses Problem verdeutlicht die Disziplin der Attributionsforschung. Denn dieses Forschungsgebiet beschäftigt sich mit der subjektiven Ursachenzuschreibung für das menschliche Verhalten. Nicht die objektiven, realen Ursachen sind das Thema. Und dieses Forschungsgebiet zeigt auf, was die Klimaforschung weiß und was eben nicht. Klimaforschung kann recht präzise Temperaturänderungen aufzeigen. Sie kann aber nicht die Änderung der Wetterlagen präzise beschreiben. Und deshalb haftet den Klimaforschern immer auch ein subjektiver, naiver Glaube bei folgenden Punkten an:

    1. Wir können die Klimaerwärmung auf das 1,5 bis 2,5 Grad-Ziel begrenzen

    2. Die Kipp-Punkte sind noch nicht erreicht

    3. Wir können ohne eine wesentliche Verhaltensänderung das Problem technisch lösen.

    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019
    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019

    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019
    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019

    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019
    Bayerischer Wald am Rachel Juli 2019

    Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, dass einige Kippmomente längst überschritten sind und dass das Klima nachhaltig bereits verschoben ist respektive sich kurzfristig massiv weiter ändert ist genauso groß wie die Annahme diese Zustandsänderung stehe uns noch bevor.
    Was könnte das für die aktuelle Wettersituation in unserer Region bedeuten? Die Ausmaße des Sommers 2018 und dem sehr warmen und trockenen (Norddeutschland) Verlauf 2019 sind das reale Ergebnis einer vor Jahren (ca. 1990) eingesetzten, nun unumkehrbaren Großwetterlagensituation, die nun eine Singularität ist. Sozusagen was uns als Azorenhoch und Islandtief über ein Jahrhundert und darüber hinaus bekannt ist. Allerdings handelt es sich hier nun um ein Auslaufmodell, denn die Rollen werden oder sind bereits getauscht. Die Wirkung wird ebenfalls umgedreht, deren Folgen wir mit abnehmenden atlantischen Einflüssen zu spüren bekommen - aber Ausnahmen bestimmen dabei die Regel.

    Und was will Ihnen der Verfasser dieser Zeilen damit sagen? Nun, ich persönlich organisiere seit 30 Jahren mein Leben im Münsterland ohne eigenen PKW mit allen Problemen die dabei zu lösen sind. Seit meiner Jugend ziehe ich die Wahrheit -Christen würden es die Achtung vor der Schöpfung nennen - aus meinem intensiven Blick auf naturwissenschaftliche Fachgebiete und dem Draußen sein. Um den Einfluss und der Macht Fremder die ich nicht kenne (das trifft auch auf Ölverbrauch und Autokauf zu -->siehe kriminellen Dieselbetrug von VW und Audi) auf mein Leben noch weiter zu reduzieren sorge ich zusätzlich in meinem Kleingarten seit ein paar Jahren für viel Obst und Gemüse, damit ich lange davon zehren kann. Leider sind schätzungsweise 70-90 Prozent der Bevölkerung aus unterschiedlichsten Gründen nicht Imstande a) die 50 ersten Zeilen zu verstehen und b) wenigsten einen Teil Ihres Lebens radikal naturfreundlich zu organisieren - und sozusagen als Rebound Fremde ebenfalls weniger Macht und Einfluss auf Sie haben. Und genau deshalb stirbt der Wald schneller als gedacht an den Folgen der Klimaänderung durch das Fehlen von Wasser, dem großen Befall durch den Borkenkäfer und den Eichen-Prozessionsspinner und der weiteren Versauerung der Böden durch steigende Co²-Emissionen, wo der Staat seit Jahrzehnten den Waldbauern keine notwendige Hilfe zukommen läßt!! Wie auch immer, mindestens 70 Prozent arbeiten daran, dass es rapide schlimmer wird mit dem Klima. Aber für Euer leben tragt ihr selbst Verantwortung - ab 18 ist Mann/Frau halt erwachsen :-))

    Günter Voßwinkel, 16.07.2019

    Infos Bodenfeuchte liefert das UFZ auf seinen Seiten --->auf seinen Seiten
  • Darstellung der aktuellen Dürre-Situation in Deutschland
  • Analyse und Retrospektive der Schneehöhen und Nachtfröste vergangener Winter im Münsterland
  • Pressemitteilung Analyse und Retrospektive der Schneehöhen und Nachtfröste

  • In Lippstadt-Bökenförde sank am 12. Februar die Lufttemperatur in zwei Meter Höhe auf -22,9 Grad C. Damit wurde dort der alte Rekord vom 24.02.1986 eingeholt. Damals trat dort ein Minimum von -20,8 Grad C auf. In Arnsberg-Neheim wurde der alte Rekord vom Meßpunkt Arnsberg aus dem Jahr 1956 mit -20,5 Grad C bereits am 10. Februar mit -21,8 Grad C geknackt. In Lüdinghausen-Brochtrup war es am 12. mit -19,4 Grad C auch bitterkalt. Die bis zum Jahr 2012 zurückreichende Temperaturreihe zeigt am 7. Februar 2012 einen Tiefstwert von -14,7 Grad C. Die Vergleichsreihe von der ehemaligen Station Lüdinghausen reicht bis ins Jahr 1956 zurück und zeigt einen Tiefstwert von -24,4 Grad C am 16. Februar 1956. Zu dieser Zeit lag bei uns nur eine dünne Schneedecke von 1-3 cm, so dass die Frosteindringtiefe ins Erdreich recht groß gewesen sein dürfte. Dieses verhinderte die mächtige Schneedecke zwischen 15 bis 30 cm im Februar 21.

    Schneehöhe im Februar 21 und November 2005

    Beim Vergleich der Schneedeckenhöhen in diesem Februar im Kreis WAF und Ostwestfalen mit dem 26. November 2005 zeigen sich unterschiedliche Höhen und Qualitäten des Schnees. Schneehöhen: Im westlichen Münsterland um 20 cm und Ostwestfalen 10 bis 15 cm Schneehöhe. Im Kreis WAF lag der Schnee zwischen 5 bis 13 cm hoch. Allerdings handelte es sich damals bei Temperaturen um den Gefrierpunkt um Nassschnee, der durch größeren Wassergehalt viel schwerer und pappiger war.
    Mittlere, durchgängige Schneedeckentage

    Blicken wir beim Thema Schneehöhen und Tage mit durchgängiger Schneedecke auf die mittleren Schneedeckentage viel weiter zurück werden Klimaänderungen deutlich. Eine Messreihe von 1889 bis 1896, also einen Beobachtungszeitraum von nur acht Jahren, an den Orten Altastenberg im Sauerland und Münster zeigt:
    Altastenberg: Dez. 24,4 Tg; Jan. 20,6 Tg; Feb. 22,9 Tg; März 19,6 Tage. In Münster: Dez. 4,4 Tg; Jan. 13,5 Tg; Feb. 7,6 Tg; März 3,8 Tage.
    Die längste Periode einer durchgängigen Schneedecke von mindestens 1 cm: Altastenberg vom 16.12.1894-9.4.1895 = 115 Tage. Und in Münster: 27.11.1890-26.1.1891 = 61 Tage.
    Der kalte und schneereiche Winter 2009/10 konnte eine durchgängig hohe Anzahl an Tagen mit einer ununterbrochenen Schneedecke nicht bieten. Im Detail gab es in jenem Jahr in Ahlen folgende Tage mit durchgängiger Schneedecke: Dez. 9 Tage; Jan. 17 Tage + 7 Tage; Feb. 5 Tage + 13 Tage. Diese Zahlen können jedoch nicht einfach nach der Definition oben addiert werden, weil schneelose Tage zwischendurch auftraten. Wäre sonst eine Summe von 51 Tagen geworden. Die Schneehöhen 2010: Dez. 6 cm, Jan. 8,5 cm, und Feb. 10 cm.
    Was die Schneehöhen für den Februar 2021 mit 15 bis 30 cm in unserer Region betrifft, ist das Ereignis teilweise vergleichbar mit der Zeitreihe 1889 bis 1896. Denn die höchsten Schneehöhen in Münster waren damals: Dez. 15 cm, Jan. 26 cm, Feb. 18 cm und sogar im März 12 cm. Der Ausnahme-Winter 1978/79 bot übrigens im Kreis WAF nicht so hohe Schneehöhen in der Fläche wie in diesem Februar 2021. Die damaligen Schneehöhen pendelten zwischen 9 und 18 cm. Je weiter nach Osten und Norden allerdings wuchs die Höhe auf 30 und 45 cm. Die anhaltende Sturmlage und der lang anhaltende sehr strenge Frost sorgten damals für viel höhere Schneeverwehungen. Das machte die Schneehöhenmessung natürlich schwierig. Zudem lag darunter eine dicke Eisschicht, die durch zuvor fallenden Eisregen gebildet wurde. Flächendeckend trat sehr strenger Nachtfrost von -11 bis -22 Grad C an neun Tagen am Stück auf. Die Verkehrsprobleme damals waren ähnlich, doch es gab deutlich weniger Autos und die Technik war noch eine andere.

    Günter Voßwinkel, 09.03.2021
  • Grundwasservorräte sinken durch hohe Verbräuche: Zeitweise trockene Grundwasserspiegel - die trockene Klimavariable zeigt rasche Wirkung in der Region

  • Klimaschutzgesetzt Anno 2010 geht ins Altpapier
  • Politik und Wirtschaft werden auf Artenschutz und Nachhaltigkeit durchleuchtet

    gue Das Klimaschutzgesetz des Bundes wurde Ende April 2021 durch das Bundesverfassungsgericht gekippt - das hat massive Auswirkungen auf regionale Klimaschutzprogramme. Bei dieser Sorglosigkeit auf diesem Gebiet hat die noch amtierende Bundesregierung in 16 Jahren ein Armutszeugnis mit dessen Gleichgültigkeit abgegeben und nicht zum Wohle des Volkes gehandelt.

    Innerhalb der Gesellschaft sehen das immer mehr Menschen aller Altersklassen mit Besorgnis, sie haben Zukunftssorgen durch die weitere Klimaänderung, das Artensterben und den damit verknüpften zukünftigen Lebensbedingungen. Denn der Mensch steht seit zirka 300 000 Jahren trotz seiner Ausrottung vieler Tierarten in Beziehung mit dem Naturgeflecht. Bei der Covid-19-Pandemie hat die Wissenschaft durch die neuen Gefahren gelotst, nicht die Politik. Deshalb kommt es bei der politischen Ausrichtung demnächst zur Nagelprobe - erst einmal nur politisch betrachtet. Und die Wissenschaft warnt seit langem massiv!

    ´ G. Voßwinkel Renaturierung der Werse, das fast komplette Ausräumen der Natur im Stadtpark hat viele Tierarten vertrieben und getötet, weil deren Nische und Lebensraum nicht mehr existiert. Da gilt es hier nichts zu verschweigen! Das fortschreitende versiegeln in unserer Stadt sind weitere Ausräumprozesse, das zeigt sich an jeder Ecke: Steingärten und Betonplatten versiegeln Flächen vor und hinter den Neubaugebieten. Anwachsende Parkplatzflächen erweitern die Liste der Versiegelung. Auf tausenden von Quadratmetern ist in unserer Stadt damit kein Tierleben mehr möglich, auch im Boden nicht! Argumente für Hochgaragen und gegen Einfamilienhäuser. Monokulturen in der Landwirtschaft mit auf den Agrarflächen verteilten, wenig erforschten Pestiziden und Kunstdüngern haben die Böden vergiftet und ausgelaugt -Neonicotinoide, Glyphosat etc. als Stichworte: Studien zu Imidacloprid brachten deutliche Hinweise auf eine Anreicherung und dauerhafte Präsenz im Boden- Auf diesen Agrarflächen wurden die Vogelbestände von 1980 bis 2016 um 34 Prozent vernichtet. Zum Teil gehen die Verluste wie beim Kiebitz seit 1992 sogar auf 88 Prozent hinauf! Zuvor gab es ein fast unbemerktes massives Insektensterben mit 60 bis 70 Prozent Schwund der Biomasse seit dem Jahr 2009. Konventionelle Landwirtschaft und unser Lebensstil der Ausbeutung muss ein Ende haben!

    G. Voßwinkel Auch innerhalb unserer Stadt graben wir uns langfristig unser eigenes Grab: Die Zunahme an versiegelten Siedlungs- und Verkehrsflächen hat laut Umweltbundesamt im Jahr 2018 bundesweit um 65 % zugenommen. Dieses Schema Anno 1975 muss enden! Heizt sich Grasland im Sonnenschein zur Mittagszeit auf zirka 32 Grad Celsius auf, sind es beim Beton schon 38 Grad C und beim Asphalt sogar 47 Grad C. Dieser Anstieg schlägt sich im Stadtklima nieder, zusätzlich zur Klimaerwärmung durch den Co²-Ausstoss. Seit 1995 erfasse ich das Klima in Ahlen. Ich stelle eine Erhöhung der Jahresmitteltemperatur im Zeitraum 1995 bis 2020 um 1,4 Grad Kelvin [Kelvin für Differenzen mit Schrittweite Grad Celsius) fest, bezogen auf die gültige Referenzreihe aus dem Zeitraum 1961-1990.

    Nun, lange Rede, kurzer Sinn: Mein Kreuz und das vieler anderer Mitmenschen wird bei den kommenden Landtags-, Bundestags- und Kommunalwahlen bei der Partei gesetzt, wo der eindeutige Mentalitätswechsel erkennbar und die Umstellung zu einem bedeutend nachhaltigen Klima- und Artenschutz im Parteiprogramm festgeschrieben ist. Das geschieht nicht in Hinterzimmern. Sowohl auf Bundes-, Landes- und Regionalebene erwarte ich ein zeitnahes Verbot von Bodenversiegelung- und -vergiftung der Agrar-, Siedlungs- und Verkehrsflächen im Flächennutzungsplan mithilfe des Bundes-Bodenschutzgesetzes. Ich erwarte Antworten lokaler Parteien, der Verwaltung und dem Rat dieser Stadt zu diesen Forderungen - denn dass Klimaschutzgesetzt Anno 2010 ergo Mai 2021 ist ja nun für die Altpapiertonne.

    - ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 20.05.2021

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