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klimakroete.de seit 1996 präsentiert von Günter Voßwinkel
Wetter Ahlen
©METEOMEDIA |
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Und nun wie immer die einleitenden Zeilen zum Wetterrückblick, wat mutt dat mutt: Das Wettergeschehen im Monat Februar 2024 stellt sich nach den Aufzeichnungen im Kleingarten Pattenmeicheln und der Analyse der Wetterlagen wie folgt dar:gue Wärmer als im März
Der wärmste Februar seit meinem Messbeginn im Jahr 1994 ist auch an Ahlen nicht vorbei gegangen. Deutschlandweit einmalig seit Vorkriegszeiten! Die Großwetterlage mit
ihrer Druckverteilung sorgte in drei großen Warmluftschüben für milde bis sehr milde Tage, bei denen im Kleingarten Höchstwerte zwischen 12 und knapp über 15 Grad Celsius
in zwei Meter Höhe aufgetreten waren.
Eine der größten Spitzen nahm ab dem 9. Februar ihren Anfang. Im Namen von Tief "Paulina", westlich von Irland positioniert, spannte sich ein weit gefasster Warmsektor über
Mitteleuropa auf. Mit einer Warmfront, die von England bis zum Schwarzen Meer reichte, sorgte die milde subtropische Luftmasse für eine rasanten Temperaturanstieg vom 8.
auf den 9. Februar: von 4,3 auf 13,1 Grad C. In 500 Hekto-Pascal formierte sich mit dem Bodentief "Paulina" ein entsprechender Höhentrog, der westlich von Irland vor der
portugiesischen Küste in Stellung ging. Die wirksame Warmluftadvektion an dessen Vorderseite wölbte einen flachen Höhenrücken auf, der zunächst zur südlichen Ostsee zog.
Mit der zunehmend negativ geneigten Achse des Troges in Richtung zentrales Mittelmeer wurde der Rücken im Osten verstärkt und ausgebremst. Dies begünstigte die weitere
Erwärmung bei uns, so dass der Sensor am 10. 15,1 Grad C messen konnte. In dieser Phase lockerte die Wolkendecke stärker auf, während es zuvor zeitweise länger geregnet hatte.
So kamen am 9. innerhalb von 24 Stunden 9,3 Liter pro Quadratmeter zusammen.
Nach diesem trockenen Intermezzo nahmen neue Tiefs und ihre in der Höhe folgenden Kurzwellentröge das Zepter in die Hand. Eine zeitweise auf Nordwest drehende Höhenströmung
lies die Temperatur im letzten meteorologischen Wintermonat auf ein recht mildes Niveau zwischen 10 und 13 Grad C sinken. Eine neue Orkantiefentwicklung südlich von Grönland,
namentlich als "Ute" in Tusche gezeichnet, installierte auf dem Atlantik einen umfangreichen Tiefdruckwirbel mit nachfolgend mehreren Schwerpunkten. Bis zum 22. überdeckte
dieser Wirbel weite Teile Europas. Am Südrand des nächsten Zentraltiefs namens "Vivienne" nahe Island bewegte sich ein Wellentief namens "Wencke" unter Vertiefung über die
Nordsee ins Nordmeer. Die im Warmsektor angezapfte feuchte Luftmasse sorgte für leichte Regenfälle. Die Temperatur stieg am 22. auf sehr milde 13,6 Grad C. Mit dieser
Entwicklung frischte der Südwestwind stark auf und erreichte stürmische Böen und Sturmböen um 74 Kilometer pro Stunde innerhalb der Abendstunden. Mit nachfolgendem
Rückseitenwetter und einem in 500 hPa am 26. heranziehenden höhenkalten Trog sorgte Schauerwetter für sinkende Temperaturen. Doch mit 8 bis 10 Grad C waren wir weiterhin
von winterlichen Luftmassen abgeschnitten. Am Monatsende folgte dann eine von Norden hereindriftende Hochdruckbrücke. Wolkenabnahme und leichter Luftfrost von -1,6 Grad C
konnte ich im Kleingarten am 22. verbuchen. Mit Sonnenschein und vor dem nächsten Atlantiktief war der Frühling am 29. bereits zurück, 13,4 Grad C auf dem Thermometer.
Monatsmitteltemperatur 7,7 Grad C. Abweichung vom Referenzwert 1961-90 +5,3 Grad Kelvin. Abweichung 1994-2022 +3,7 Grad K. Mittleres Maximum 10,8 Grad C. Mittleres Minimum 5,2 Grad C. Luft- und Bodenfrosttage 2 Tage. Im Jahr 2023 gab es 10 Frosttage und 21 solcher Tage im Jahr 2018.
Niederschlagssumme 86,5 l/m², 129 % von der langjährigen Durchschnittsmenge. Mittlerer Luftdruck auf Meereshöhe 1012,4 hPa, -4,2 hPa. Durchschnittliche Luftfeuchtigkeit 87 %, +6 % vom langjährigen Mittelwert.
Die Grünlandtemperatursumme von 200 Grad wurde in Ahlen bereits am 23. Februar erreicht, so wie auch im Jahr 2020. Im Jahr 2014 wurde GTS200 am 25.2. erreicht. Im Jahr 2013 war
dieser Wert erst am 11. April gerissen. Am 12. gingen im Kleingarten die Krokusse in ihre Vollblüte. Am 25. war die Wildmirabelle auf der Zeche ebenso wie die Forsythie dort in
Vollblüte gegangen. Damit bot sich eine ähnlich frühe Entwicklung wie im Jahr 2020. |
gue
Da ich offensichtlich Aufgrund meiner vielfältigen naturwissenschaftlichen Neigungen und meinem häufigen Radfahren die Veränderungen in Flur und Fauna immer im Fokus habe ist mir
der Beginn der Instandsetzung des Werse-Radwegs zur Monatsmitte nicht entgangen. Ich greife nicht immer zur Tastatur, um bei Beschädigungen des naturnahen Raumes den Verursachern
die gelbe oder rote Karte entgegenzuhalten. Jedoch war für mich bei dieser Baumaßnahe klar: Einen Bericht an den heimischen Zeitungsverlag und meinen Hinweis über das
Online-Meldeformular der "ahlen.de" für wilde Müllkippen. Was hatte ich dort feststellen müssen: Der Anteil der entfernten Oberschicht aus Dolomitsand und einem Anteil
von vielleicht 15 % Grasnarbe und Boden wurden rechts und links des Werseweg in die Werseaue und angrenzenden Büschen entsorgt. Für mich war dieses Handeln eine Art
billige Schuttentsorgung und zudem ein ganz schlechtes Vorbild für die Öffentlichkeit wie man mit Müll umgeht. Für mich war dies Bauschutt! Nun, der Bericht dazu ist
am Donnerstag in den "Westfälischen Nachtrichten" abgedruckt worden. In meinem Umfeld erhielt ich über meine Funktion als handelnder "Wächter" unterstützende Reaktionen.
Die Antwort auf meine Einwände über das Online-Formular war ernüchternd. Nach Meinung des dort zuständigen Bauleiters der Stadt Ahlen Herrn Baigar sei "…das Material
Fachgerecht nach Bodenschutzverordnung seitlich zu lagern. … Es handelt sich hierbei um Grasnarben sowie Boden und kein "Bauschutt" wie von Ihnen vermutet. …"
Diese falsche Auffassung der Sachlage von Herrn Baigar hatte mich einen Tag später veranlasst die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf wegen dieser Angelegenheit zu
kontaktieren. Mit der Beschreibung des Falls und der Örtlichkeit bekam ich zwei Tage später, am 19.03.2024, die Antwort der Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Frau
Puppe: "Guten Tag Herr Voßwinkel, ich habe die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Dolomitsand zukünftig entsprechend zu entsorgen ist. …" Diese Antwort zeigt doch,
dass die Angelegenheit nicht so ordnungsgemäß erledigt wird wie von Herrn Baigar von der Stadt Ahlen glauben machen wollte. Grobe Ordnungswidrigkeiten wie die illegale
Entsorgung von Bauschutt können hohe Geldbußen nach sich ziehen. Ein Sonderbericht der Europäischen Union gibt hier die Richtlinie des Verursacherprinzips heraus: Der
Verursacher von Umweltschäden hat die entsprechenden Kosten zu tragen einschließlich der Kosten für Maßnahmen zur Beseitigung der verursachten Schäden. Ich meinerseits
werde mir jedenfalls bei der nächsten, nicht fachgerecht stattfindenden Instandsetzung dieses und ähnlicher Radwege entsprechende weitere Schritte vorbehalten.
- ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 23.03.2024
Wersehochwasser im Bereich der Fritz-Winter-Gesamtschule bei einem Pegelstand von 206 cm. | Unpassierbar der Eisenbahntunnel auf dem Radweg durch den Berliner-Park |
Überfluteter Werseradweg gegenüber der Kleinen Halde vor der Brücke der Zechenbahn | Unterspülte neue Brücke der Osttangente bei einem Pegelstand von rund 220 cm. |
Die Knotenpunkt 91 Beckum/Hamm am Werseradweg ist seit dem Vormittag wegen Hochwasser unpassierbar. | Der Pegel in Ahlen am 1. Weihnachtstag gegen 11:30 Uhr erreicht 218 cm. Nachdem innerhalb von 18 Stunden im Kleingarten um 11:50 Uhr 31,3 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen sind, ist der Pegel seit dem 24.12. zirka 18:15 Uhr um 103 cm gestiegen. Die Folgen sind in der Bilderreihenfolge oben erkennbar. Ab einer Geländehöhe von rund 78 Metern über NN ist der Radwegepunkt Nummer 91, Kreuzung Beckum/Hamm, wegen Überflutung nicht mehr nutzbar. Auf ähnlicher Höhe von rund 78 Metern ist die Stelle vor der Brücke Zechenbahn wegen Überflutung nicht mehr zu überqueren. Auch der Eisenbahntunnel im Bereich des Freizeitpark ist gegen 10:30 Uhr unpassierbar. Diese Bereiche stellen bereits eine Gefahrenquelle dar. Würden in den nächsten 24 Stunden weitere 20 bis 40 l/m² Regen fallen werden die Überflutungsflächen hinter der Wetterstation Alte Beckumer mit der Flutsteueranlage weiter in Richtung Beckum überflutet. Hier sind weite Flächen und der Werseweg wegen Hochwasser unpassierbar. Ob hinter dem Flutschuthz der Informationwert 3 in Ahlen erreicht wird hängt im Wesentlichen von weiteren Niederschlägen über dem Umland ab. Jenfalls war gegen 15:15 Uhr der Scheitelpunkt von 234,2 cm überschritten und der Pegel fällt langsam. |
Die Knoten | Ein weiter Landstrich nordseits der Werse sind von dem Hochwasserschutzwehr überflutet. |
Auch der Werseweg ist ab Alte Beckumer Richtung Beckum nicht mehr mit dem Fahrrad zu überqueren. |