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klimakroete.de seit 1996 präsentiert von Günter Voßwinkel
Wetter Ahlen
©METEOMEDIA ![]() Pattenmeicheln 04:30 Uhr: Temp 7,3°; relF 75%; LDruck 1008,4- hPa; RR 0 l/m²; Wind: NO 0-1 Bft; Himmel 3/8 Sc str 1/8 Ci fib 2/8 |
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Und hier nun der Wetterrückblick für April 2025 in Ahlen/Westf.. Phänologische Beobachtungen, besondere Ereignisse und steuernde Großwetterlagen bieten Hintergrundwissen:
gue Der April 2025 zeigte bis fast zur Monatsmitte in Ahlen ein trockenes Gesicht. Ab dem 14. wurde endlich der Wasserhahn geöffnet, so dass am Ende eine überdurchschnittliche Bilanz stand. Der erste Frühlingsmonat war ein warmer. Mit der nun positiven Strahlungsbilanz machte die Erwärmung spürbare Fortschritte. Mit einer in zwei Metern Höhe errechneten Monatsmitteltemperatur von 11,6 Grad Celsius im Kleingarten war es ähnlich mild wie im Jahr 2020 jedoch deutlich milder als in den Jahren 2021-2023. In diesen Jahren bewegte sich das Monatsmittel zwischen 6,9 und 9,3 Grad C.
Mit wiederholten Hochdrucklagen kamen wir bis zum 29. auf rund 234 Stunden Sonnenschein. Für Münster beträgt die Durchschnittssonne im April 180 Stunden. Für Lippstadt 177 Stunden. Demzufolge war bis zur 3. Woche wenig Regen gefallen. Die kumulierte Regenmenge betrug bis zum 20. 34,5 l/m² Regen. Mit dem zuvor sehr trockenen März und der im April zulegenden Verdunstung durch einsetzende Erwärmung und der Vegetationsentwicklung entstand rasch ein Niederschlagsdefizit: Die Trockenheit der Oberböden bis 25 Zentimeter Tiefe nahm markant zu. Allgemein war ein Abfallen der Grundwasserspiegel zu beobachten, so dass örtlich einzelne Brunnen trocken liefen. In Ahlen und Beckum waren die Höchststände von Januar 2024 beim Grundwasser Geschichte. Diese steuerten nun auf die Tiefststände von September 2024 zu. Seit 2020 haben sich die Grundwasserstände nicht mehr nachhaltig erholt.
Erst am 23. zog ein Tief mit dem bedeutungsvollen Namen "Günter" heran, dass uns bis zum 24. einen ergiebigen Landregen über unsere Stadt schickte, so dass insgesamt rund 19 l/m² in den Regenmesser fielen. Gerade zur rechten Zeit, um der Vegetation und dem frischen Saatgut auf den Feldern einen Kick zu verschaffen.
In Summe hat es in unserer Stadt also eine akkumulierte Regenmenge von 61,1 l/m² gegeben. Im Vergleich zur Durchschnittsmenge der Zeitreihe 1995-2024 sind 148 % Regen gefallen. Nach der älteren Reihe 1961-90 waren dies 116 % dieser Durchschnittsmenge. In den letzten Jahrzehnten ist der April in Ahlen trockener geworden.
Zu Beginn des Monat April war die Großwetterlage von Hoch "Noemi" über der Nordsee bestimmt. An "Noemi" dockte schon am 3. April das bei Island liegende Hoch "Olivia" an. Beide
wurden von einem afrikanischen Höhenrücken gestützt, der sich über Spanien hinauf, bis England und der Nordsee aufmachte. Die zunächst kühle nördliche Höhenströmung mit
Tageshöchstwerten von 15 bis 18 Grad C steigerte sich am 4. bis maximal 23,7 Grad C im Kleingarten. Die Nächte waren kühl und hatten am 1. Bodenfrost von -0,3 Grad C im
Kleingarten verursacht. In der Nacht zum 5. April kam es mit einer wenig wetteraktiven Kaltfront von Skandianvien her erneut zu einer kühleren Phase durch trockene Polarluft.
Dabei erhielt Hoch "Naomi" über dem Nordmeer weiterhin Unterstützung aus der Höhe, wo in 500 hPa ein breit aufgestelltes Höhenhoch in meridionaler Ausrichtung über England,
Island und dem Nordmeer thronte. Entsprechend sanken die Tageshöchstwerte auf 12 bis 17 Grad C. Außerdem stand im Kleingarten am 7. + 8. leichter Nachtfrost von -0,3 und -1,5
Grad C auf der Agenda. Zu diesem Zeitpunkt stand die Pflaume bereits in Vollblüte und auch erste Apfel- und Kirschbäume zeigten erste geöffnete Blüten. Zuvor war die Mirabelle
bereits in Blüte gegangen. Doch zum Glück konnte dieser Nachtfrost den Blüten nicht schaden. Bis zum 10. blieb die Hochdrucklage am Boden und in der Höhe über Nordwesteuropa
und dem Nordmeer mit einer nordwestlichen Strömung stabil. Der Abstand zur Frontalzone über Skandinavien blieb bis zum 9. groß, so dass es oft sonnig bis heiter blieb. Danach
verabschiedete sich der Hochdruckeinfluss nach Süden. Damit konnten ab 10. dichtere Wolken und mit dem auf West bis Südwest drehenden Wind langsam mildere Luftmasse zu uns wehen.
Vor einem aufziehenden Tief über England ging es am 12. in den warmen Bereich von 24,2 Grad C hinauf. Zuvor war die Nacht mit 3,6 Grad C nochmals richtig kühl. Bis zum 16.
brachten die Tiefs "Darius" und "Christian über England, dem Nordmeer und Skandianvien mit Südwestwinden zyklonal geprägtes Wetter mit recht warmen Temperaturen, die sich
zwischen 18 und 23 Grad C bewegten. Deutlich milder waren auch die Nächte. Außerdem gab es nun tägliche Regendosen von 1 bis knapp über 8 l/m².
Mit dem Hoch "Petra" über Mittelskandinavien ging es ab dem 26. April bis zum Monatsende wieder in eine mehrtägige Hochdruckwetterlage. Auf "Petra" folge Hoch "Quendulin", die von den Azoren her zum Monatsende über der südlichen Nordsee aufschlug. Kühle Nächte mit exponiert geringem Bodenfrost und zunehmend sommerliche Temperaturen folgten. Der UV-Index 6 wurde wie oft von den Menschen unterschätz und sorgte für zahlreiche Sonnenbrände auf blasser Haut!
Im Kleingarten öffneten sich am 3. die ersten Blüten der Pflaume und der Birne. Zu diesem Zeitpunkt war die Süßkirsche verbreitet in Vollblüte gegangen. Am 6. ging der Pflaumenbaum in Vollblüte. An diesem Tag konnte ich am Aasee in Münster die ersten Schwalben beobachten. Am 13. waren im Kleingarten die Apfelbäume der Sorte Boskop in Vollblüte gegangen. Damit war nun der Vollfrühling in Ahlen angekommen. Um den 25. gingen viele Rosskastanien in Vollblüte. Zum Monatsende waren zahlreiche Eichen mit ihren jungen Blättern ergrünt und die Blüte ging an den Start. Schon am 20. April konnte ich in Lippstadt den Ruf des Kuckucks hören.
Am 28. April stellte ich die Rückkehr der Mauersegler in luftiger Höhe in Ahlen fest.
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gue
Da ich offensichtlich Aufgrund meiner vielfältigen naturwissenschaftlichen Neigungen und meinem häufigen Radfahren die Veränderungen in Flur und Fauna immer im Fokus habe ist mir
der Beginn der Instandsetzung des Werse-Radwegs zur Monatsmitte nicht entgangen. Ich greife nicht immer zur Tastatur, um bei Beschädigungen des naturnahen Raumes den Verursachern
die gelbe oder rote Karte entgegenzuhalten. Jedoch war für mich bei dieser Baumaßnahe klar: Einen Bericht an den heimischen Zeitungsverlag und meinen Hinweis über das
Online-Meldeformular der "ahlen.de" für wilde Müllkippen. Was hatte ich dort feststellen müssen: Der Anteil der entfernten Oberschicht aus Dolomitsand und einem Anteil
von vielleicht 15 % Grasnarbe und Boden wurden rechts und links des Werseweg in die Werseaue und angrenzenden Büschen entsorgt. Für mich war dieses Handeln eine Art
billige Schuttentsorgung und zudem ein ganz schlechtes Vorbild für die Öffentlichkeit wie man mit Müll umgeht. Für mich war dies Bauschutt! Nun, der Bericht dazu ist
am Donnerstag in den "Westfälischen Nachtrichten" abgedruckt worden. In meinem Umfeld erhielt ich über meine Funktion als handelnder "Wächter" unterstützende Reaktionen.
Die Antwort auf meine Einwände über das Online-Formular war ernüchternd. Nach Meinung des dort zuständigen Bauleiters der Stadt Ahlen Herrn Baigar sei "…das Material
Fachgerecht nach Bodenschutzverordnung seitlich zu lagern. … Es handelt sich hierbei um Grasnarben sowie Boden und kein "Bauschutt" wie von Ihnen vermutet. …"
Diese falsche Auffassung der Sachlage von Herrn Baigar hatte mich einen Tag später veranlasst die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf wegen dieser Angelegenheit zu
kontaktieren. Mit der Beschreibung des Falls und der Örtlichkeit bekam ich zwei Tage später, am 19.03.2024, die Antwort der Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Frau
Puppe: "Guten Tag Herr Voßwinkel, ich habe die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Dolomitsand zukünftig entsprechend zu entsorgen ist. …" Diese Antwort zeigt doch,
dass die Angelegenheit nicht so ordnungsgemäß erledigt wird wie von Herrn Baigar von der Stadt Ahlen glauben machen wollte. Grobe Ordnungswidrigkeiten wie die illegale
Entsorgung von Bauschutt können hohe Geldbußen nach sich ziehen. Ein Sonderbericht der Europäischen Union gibt hier die Richtlinie des Verursacherprinzips heraus: Der
Verursacher von Umweltschäden hat die entsprechenden Kosten zu tragen einschließlich der Kosten für Maßnahmen zur Beseitigung der verursachten Schäden. Ich meinerseits
werde mir jedenfalls bei der nächsten, nicht fachgerecht stattfindenden Instandsetzung dieses und ähnlicher Radwege entsprechende weitere Schritte vorbehalten.
- ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 23.03.2024
gue