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Wetter Ahlen
©METEOMEDIA ![]() |
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27.07.2024
![]() Pollen: Gräser, Wegerich, Beifuß, Ampfer
28.07.2024
![]() Pollen: Gräser, Wegerich, Beifuß, Ampfer |
Und nun der Wetterrückblick für den Monat Juni 2024. Nach meinen Aufzeichnungen im Kleingarten Pattenmeicheln und der Analyse der Wetterlagen stellt sich die Entwicklung wie folgt dar:
gue
Auf einen recht wechselhaften und vom Durchschnitt her betrachteten kühlen Juni-Monat können wir in Ahlen zurückblicken. Die Begründung dafür waren in der Höhe immer wieder
heranziehende Tröge von Westen und von der Nordsee her, die mit oft konvektivem Wettercharakter das Wetter zyklonl prägten. Höhenkeile mit ihren zugehörigen Hochdruckgebieten
am Boden hatten meist den Charakter einer Eintagsfliege. Wir mussten in diesem Monat bis zur 4. Dekade warten, als ein Azorenhochkeil über die Bretagne bis Mitteleuropa
vordringen konnte und dieser gleichzeitig von einem Höhenrücken hochreichend gestützt wurde. Hieraus resultierte am 24. Juni eine eigenständige Hochdruckzelle mit 1021
Hekto-Pascal Kerndruck. Mit der Ostverlagerung dieses Systems kam nun der Transport sommerlicher Luftmassen aus Südwesten in Gang. In T850 erfolgte eine Erwärmung auf 11
bis 15 Grad C.
Zum Monatsauftakt war das Wetter von einem Dipoltief in der Höhe mit Zentren über Südfrankreich und Österreich sowie einem Höhenkeil bei Irland für eine nordöstliche Strömung
mit mäßig warmen bis warmen Luftmassen verantwortlich. Am Boden war der zyklonale Schwerpunkt mit Tief "Radha" über Österreich und dessen Warmsektor an ihrer Nordabdachung
zu finden. Am 1. trat mit 25,3 Grad C im Kleingarten der erste Sommertag auf. Danach setzte sich von der Nordsee kühlere Luft durch, die dann unter den vorübergehenden
Einfluss eines Hochkeils über Norddeutschland gelangte. Die Tageshöchstwerte gingen vorübergehend auf rund 18 Grad C zurück. Unter geringer Bewölkung kühlte es am 3. in
zwei Meter Höhe auf 8,3 Grad C herunter. Ab dem 4. schickte uns das Sturmtief namens "Swantje" über dem Nordmeer neue Ausläufer mit ihren Boden- und Höhentrögen übers Land,
die zügig nach Osten abzogen. Mit einer Kaltfront setzten zum 5. Juni schauerartige Regenfälle ein, die im Kleingarten 4,3 l/m² Regen gebracht hatten. Mitunter war der Wind
mit 20 bis 30 km/h in Böen recht flott unterwegs. Neuer Druckanstieg folgte von Nordfrankreich her und die Strömung erhielt am Boden einen zyklonalen Touch. In der Höhe
bestimmte dagegen eine recht stramme Westdrift das Wetter. Hier thronte bis zum 8. ein Höhentief über der Nordsee. Mit der westlichen Strömung war es mit 20 bis knapp 25
Grad C in der Spitze recht warm und trocken. Mit dem 9. Juni setzte wieder eine wechselhafte und kühlere Witterung ein. Tief "Swantje" bewegte sich nun allmählich nach
Skandinavien. An der Westflanke breitete sich der angeschlossenen Boden- und Höhentrog südwärts und hielt bis zum 12. Stellung über Deutschland. Zwischen dem Hoch "Xenophilius"
weit westlich von Irland gelegen gingen die Temperaturen nun zurück und hatten am 10. nur noch 14 Grad C zu bieten. Bis zum 12. hielt das Schauerwetter an.
Dann kapselte sich vom Hoch "Xenophilius" ein neues Zwischenhoch über Mitteleuropa ab und sorgte für Auflockerungen und Sonnenschein. Nach einem kühlen Morgen mit 7,4 Grad C
Tiefsttemperatur am 13. pendelten sich die Tageshöchstwerte auf 20 bis 21 Grad C ein. Mit dem nächsten Tief "Valesca" vor den Toren Mitteleuropas änderte sich nun das
Strömungsmuster. Der mit Tief "Valecsa" in Verbindung stehende Höhentrog weitete sich mit zunehmender Amplitude nach Südwesten aus und am 18. kam es westlich von Portugal
zu einem Abtropfen. Damit drehten Höhen- und Bodenströmung auf Südwest und lenkten zunehmend wärmere aber innerhalb einer diagonal über Deutschland verlaufenden Tiefdruckrinne
feuchte Luftmassen ins Land. Während die Temperaturen warme 23 bis 26 Grad C erreichte, gab es am 17. und 18. ergiebige Regenfälle mit Mengen von 11,1 und 7,8 l/m² Regen.
Am 22. löste sich innerhalb der Heißluftzone über Spanien ein weiteres Tief heraus und zog über Deutschland hinweg mit rund 10 l/m² Regen über Ahlen. Nur knapp unter die 25
Grad C-Marke kühlte die Luftmasse runter. Es folgte mit Hoch "Bie", aus einem Azorenhochkeil über der Ostsee herausgelöst, eine bis zum 29. trockene und zunehmen schwül-heiße
Phase, die mit 32,5 Grad C in der Spitze ihren Höhepunkt am 27. erreicht hatte. Die von Kaltluft überlaufende Kaltfront des Tiefs "Yana" über der Nordsee brachte hier am späten
Abend unbedeutende Regenschauer mit moderater Abkühlung.
Der "Hammer" folgte mit Tief "Annelie" zum Monatsabschluss. Die erneut aus der Heißluftblase entstandende Welle über Spanien sorgte für ergiebige Regenfälle mit Gewittern, die
bis zum Morgen 26 l/m² Regen im Kleingarten in den Topf abluden. Bis zum Nachmittag kamen mit Regenschauern nochmals 4,4 l/m² obendrauf. Immerhin konnte die Temperatur noch auf
23,3 Grad C steigen.
Eine süße Verführung, die Himbeere, zeigte am 13. das allmähliche Durchreifen der Früchte. Mit der warmen Entwicklung der Vormonate konnte im Raum Dolberg ein erstes
Feld mit Wintergeste am 25. gedroschen werden.
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gue
Da ich offensichtlich Aufgrund meiner vielfältigen naturwissenschaftlichen Neigungen und meinem häufigen Radfahren die Veränderungen in Flur und Fauna immer im Fokus habe ist mir
der Beginn der Instandsetzung des Werse-Radwegs zur Monatsmitte nicht entgangen. Ich greife nicht immer zur Tastatur, um bei Beschädigungen des naturnahen Raumes den Verursachern
die gelbe oder rote Karte entgegenzuhalten. Jedoch war für mich bei dieser Baumaßnahe klar: Einen Bericht an den heimischen Zeitungsverlag und meinen Hinweis über das
Online-Meldeformular der "ahlen.de" für wilde Müllkippen. Was hatte ich dort feststellen müssen: Der Anteil der entfernten Oberschicht aus Dolomitsand und einem Anteil
von vielleicht 15 % Grasnarbe und Boden wurden rechts und links des Werseweg in die Werseaue und angrenzenden Büschen entsorgt. Für mich war dieses Handeln eine Art
billige Schuttentsorgung und zudem ein ganz schlechtes Vorbild für die Öffentlichkeit wie man mit Müll umgeht. Für mich war dies Bauschutt! Nun, der Bericht dazu ist
am Donnerstag in den "Westfälischen Nachtrichten" abgedruckt worden. In meinem Umfeld erhielt ich über meine Funktion als handelnder "Wächter" unterstützende Reaktionen.
Die Antwort auf meine Einwände über das Online-Formular war ernüchternd. Nach Meinung des dort zuständigen Bauleiters der Stadt Ahlen Herrn Baigar sei "…das Material
Fachgerecht nach Bodenschutzverordnung seitlich zu lagern. … Es handelt sich hierbei um Grasnarben sowie Boden und kein "Bauschutt" wie von Ihnen vermutet. …"
Diese falsche Auffassung der Sachlage von Herrn Baigar hatte mich einen Tag später veranlasst die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf wegen dieser Angelegenheit zu
kontaktieren. Mit der Beschreibung des Falls und der Örtlichkeit bekam ich zwei Tage später, am 19.03.2024, die Antwort der Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Frau
Puppe: "Guten Tag Herr Voßwinkel, ich habe die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Dolomitsand zukünftig entsprechend zu entsorgen ist. …" Diese Antwort zeigt doch,
dass die Angelegenheit nicht so ordnungsgemäß erledigt wird wie von Herrn Baigar von der Stadt Ahlen glauben machen wollte. Grobe Ordnungswidrigkeiten wie die illegale
Entsorgung von Bauschutt können hohe Geldbußen nach sich ziehen. Ein Sonderbericht der Europäischen Union gibt hier die Richtlinie des Verursacherprinzips heraus: Der
Verursacher von Umweltschäden hat die entsprechenden Kosten zu tragen einschließlich der Kosten für Maßnahmen zur Beseitigung der verursachten Schäden. Ich meinerseits
werde mir jedenfalls bei der nächsten, nicht fachgerecht stattfindenden Instandsetzung dieses und ähnlicher Radwege entsprechende weitere Schritte vorbehalten.
- ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 23.03.2024
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