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klimakroete.de seit 1996 präsentiert von Günter Voßwinkel
Wetter Ahlen
Pattenmeicheln 10:15 Uhr: Temp. 8,0°; Temp5cm 8,8°; relF. 90%; LDruck 1008,0 hPa/;TMaxg 11,3°; TMin 6,9°; BoMin 5,7°; RR 0,0 l/m²; Wind: SW 1-2 Bft; Himmel 6/8 Cu hum 1/8 Sc str du 4/8 Ac str pe tr 4/8 Ci fib 3/8 |
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Und hier nun der Wetterrückblick für November 2025 in Ahlen/Westf... Beobachtungen, besondere Ereignisse und steuernde Großwetterlagen bieten Hintergrundwissen:
gue Der abgelaufene letzte meteorologische Herbstmonat machte es den Vorhersagern nicht immer einfach. Allerhand zyklonale Protagonisten lüfteten ihr Streben
oft mit einem kurzen Wimpernschlag, was die Numerik nicht immer sofort erkannte. Im Ganzen führte uns die Entwicklung im November Luftmassen aus Süden und Norden ins Land.
Zunächst war die Entwicklung mit Ausnahme des 8./9. mild bis sehr mild aufgestellt. Nachdem zu Monatsanfang ein Höhentrog mit Regenschauern und milden 14 bis 16 Grad C über unsere
Stadt hinweggezogen war, betrat am 3. ein kräftig aufgestellter Höhenrücken von Südwesteuropa her die mitteleuropäische Bühne. Dort am 4. angelangt wurde der Rücken für zwei Tage
ausgebremst. Ein Höhentief über dem Balkan und dem östlichen Mittelmeer war die Ursache. An das hohe Potential war das Hoch "Vianelde" angedockt, das sich von Spanien über die
Alpen am 7. über der Ukraine vor Anker ging. Mit einem kräftigen Schluck aus der Powerbank des subtropischen Atlantiks und Nordafrikas sowie die Schützenhilfe eines Wellentiefs
vor der Biskaya schoss die T850-Temperatur in rund 1,6 Kilometern Höhe auf 14 Grad C hinauf. Mit dem Hochdruckwetter legte die Temperatur am 6. deutlich zu. Von kühlen
Morgenwerten von 1,6 Grad folgte eine rapide Erwärmung auf 18,8 Grad C am frühen Nachmittag. Die Einstrahlung war ein zusätzlicher Motor.
"Pepe" und "Odin" bringen zweite Warm-Phase
Es folgte ab dem 7. eine langsame, moderate Abkühlung, so dass die Durchschnittstemperaturen dem langjährigen Schnitt entsprachen. Doch mit Tagestopwerten von 12 bis 14 Grad und ein
halbiertes, farbiges Baumkleid war der Goldene November noch nicht vom Tisch. Durchgehende Höhen- und Bodentröge mit ihren Okklusionsfronten lieferten am 9. und 11. jeweils 1,4
und 2,0 l/m² Regen. Doch mit dem Einfluss des Dipoltiefs "Pepe" und "Odin" auf dem Atlantik und über England verzeichneten die Sensoren einen Anstieg der Temperaturen.
Insbesondere mit "Pepe" wurde eine Wärmepumpe mit hohem Wirkungsgrad eingeschaltet. Eine zunehmend positiv geneigte Achsstellung des zugehörigen Höhentroges auf dem Nordostatlantik
verband sich zudem mit dem Polarwirbel im hohen Norden. Auf der warmen Südostseite des Troges brachte ein mächtiger Warmluftberg erneut einen breiten Höhenrücken ins Spiel. Dieser
reichte von Nordafrika über das zentrale Mittelmeer bis ins östliche Mitteleuropa. Mit dem Rücken brachte Hoch "Wencke" über Südeuropa und dem Balkan zunächst Hochdruckwetter.
Bei uns glänzte das goldene Baumlaub am 12. und 13. nochmals im Sonnenschein. Die Höchstwerte 16 bis 19 Grad C. In T850 ging es über Essen auf 12 Grad C hinauf.
Innerhalb des oben genannten Dipoltiefs entstand über Schottland am 12. am Okklusionspunkt der Frontalzone das Tief "Quirin" das nachfolgend über Nordskandinavien als Sturmtief
aufschlug. Damit wurde ein klassisches Viererdruckfeld in der Höhe und am Boden geboren: Hochdruckgebiete standen sich bei Island -"Xanni" und "Wencke" über dem Balkan und dem
westlichen Mittelmeer gegenüber. Tiefer Druck mit "Pepe" westlich der Biskaya und "Quirin" als schwerer Sturm über der Kola Halbinsel. Alle Modelle hatten mit dieser
Konstellation bei der Vorhersage innerhalb der Kurzfrist so recht ihre Probleme. Tatsächlich ging es mit der Position eines Keils von "Xanni" über der Nordsee und
Südskandinavien mit den Temperaturen ab dem 15. spürbar abwärts auf unter 12 Grad. Weitere Abkühlung und eine Abkehr vom überdurchschnittlichen Temperaturverlauf markierten
die folgenden Tage. Der mächtige Kaltlufttrog mit bis zu -40 Grad C in 500 hPa setzte sich von Skandianvien südwärts in Bewegung und bestimmte vom 17. bis 23. im Doppelschlag
mit winterlichen Zügen den Wetterablauf. Bis dahin war auch reichlich Regen dabei. Innerhalb von fünf Tagen rund 32 l/m². Der 21. war mit 3,6 Grad C in zwei Meter Höhe der
kälteste Tag und die Nacht zuvor sorgte für Frost von -3,7 Grad C. Mit vorübergehend dicken Schneeflocken ging der Frühwinter am Abend des 23. zu Ende.
Der Zwischenhocheinfluss von Hoch "Zuleika" über Mitteleuropa ging ab dem 25. seinem Ende entgegen. Trog Mitteleuropa mit "Ulf" und Wolfgang am Boden war die Parole.
Im höheren Bergland der Alpenregion stiegen die Schneehöhen auf 80 bis 205 Zentimeter in Spitze (Tsanfleuron 2569 m Frankreich). Bei uns gab es nasskaltes Wetter
mit 5 bis 6 Grad C mit anfangs nördlichen Winden. Zum Ablauf des Monats sorgte tiefer Luftdruck vom Nordmeer bis England mit einer südwestlichen Strömung für neue Milderung.
Die Höchstwerte gingen auf 8 bis 10 Grad C hinauf. Nur wenig kühler verliefen die Nachttemperaturen.
Die Monatsmitteltemperatur im Kleingarten betrug 7,1 Grad C und war damit im Vergleich zur Reihe 1994-2023 um 0,2 Grad Kelvin zu mild. Doch im Vergleich mit der gültigen
Referenzreihe zum Klimamonitoring 1961-90 zeigt sich ein Plus von 1,3 Grad K. Das mittlere Maximum betrug in der Hütte 11,0 Grad C. Das mittlere Minimum 4,4 Grad C. Der
mittlere Luftdruck über NHN betrug 1011,4 hPa und lag um rund 2,4 hPa tiefer als der Durchschnitt. Die durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit erreichte mit einem leicht
erhöhten Wert 89 %. Die Monatssumme aller Niederschläge belief sich auf 49,1 l/m² Regen. Somit war der Durchschnitt zu 73 % erfüllt, womit der November zu trocken blieb.
Kreisweit fielen über dem Osten rund 10 l/m² Regen mehr als im Westen. Mit rund 63 Stunden Sonnenschein gehörte dieser November zu den sonnenärmsten seit dem Jahr 2015.
Die milde Wetterlage zur Monatsmitte sorgte dafür, dass Regenwürmer bei leichten Regenfällen nachtsüber die Straßen und Wege krochen. Außerdem zeigten Stare nochmals ihre
Flugbilder am Abendhimmel, bevor diese in der letzten Dekade unsere Region verließen. Am 17. konnte ich nochmals Kraniche auf den Weg gen Süden beobachten. |
gue
Da ich offensichtlich Aufgrund meiner vielfältigen naturwissenschaftlichen Neigungen und meinem häufigen Radfahren die Veränderungen in Flur und Fauna immer im Fokus habe ist mir
der Beginn der Instandsetzung des Werse-Radwegs zur Monatsmitte nicht entgangen. Ich greife nicht immer zur Tastatur, um bei Beschädigungen des naturnahen Raumes den Verursachern
die gelbe oder rote Karte entgegenzuhalten. Jedoch war für mich bei dieser Baumaßnahe klar: Einen Bericht an den heimischen Zeitungsverlag und meinen Hinweis über das
Online-Meldeformular der "ahlen.de" für wilde Müllkippen. Was hatte ich dort feststellen müssen: Der Anteil der entfernten Oberschicht aus Dolomitsand und einem Anteil
von vielleicht 15 % Grasnarbe und Boden wurden rechts und links des Werseweg in die Werseaue und angrenzenden Büschen entsorgt. Für mich war dieses Handeln eine Art
billige Schuttentsorgung und zudem ein ganz schlechtes Vorbild für die Öffentlichkeit wie man mit Müll umgeht. Für mich war dies Bauschutt! Nun, der Bericht dazu ist
am Donnerstag in den "Westfälischen Nachtrichten" abgedruckt worden. In meinem Umfeld erhielt ich über meine Funktion als handelnder "Wächter" unterstützende Reaktionen.
Die Antwort auf meine Einwände über das Online-Formular war ernüchternd. Nach Meinung des dort zuständigen Bauleiters der Stadt Ahlen Herrn Baigar sei "…das Material
Fachgerecht nach Bodenschutzverordnung seitlich zu lagern. … Es handelt sich hierbei um Grasnarben sowie Boden und kein "Bauschutt" wie von Ihnen vermutet. …"
Diese falsche Auffassung der Sachlage von Herrn Baigar hatte mich einen Tag später veranlasst die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf wegen dieser Angelegenheit zu
kontaktieren. Mit der Beschreibung des Falls und der Örtlichkeit bekam ich zwei Tage später, am 19.03.2024, die Antwort der Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde, Frau
Puppe: "Guten Tag Herr Voßwinkel, ich habe die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Dolomitsand zukünftig entsprechend zu entsorgen ist. …" Diese Antwort zeigt doch,
dass die Angelegenheit nicht so ordnungsgemäß erledigt wird wie von Herrn Baigar von der Stadt Ahlen glauben machen wollte. Grobe Ordnungswidrigkeiten wie die illegale
Entsorgung von Bauschutt können hohe Geldbußen nach sich ziehen. Ein Sonderbericht der Europäischen Union gibt hier die Richtlinie des Verursacherprinzips heraus: Der
Verursacher von Umweltschäden hat die entsprechenden Kosten zu tragen einschließlich der Kosten für Maßnahmen zur Beseitigung der verursachten Schäden. Ich meinerseits
werde mir jedenfalls bei der nächsten, nicht fachgerecht stattfindenden Instandsetzung dieses und ähnlicher Radwege entsprechende weitere Schritte vorbehalten.
- ©klimakroete.de – Günter Voßwinkel - 23.03.2024
gue