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klimakroete.de seit 1996 präsentiert von Günter Voßwinkel
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Veränderungen der Temperaturen in Ahlen und im Münsterland seit 63 Jahren Für unsere Stadt Ahlen habe ich im Jahr 2023 nun eine durchgehende 28 Jahre umfassende Wetteraufzeichnung vollendet. Die Gewinnung der Daten seit dem Jahr 1995 unterlag sowohl technischen als auch örtlichen Änderungen die das Leben so mit sich bringt. Ich habe Temperaturen, relative Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und den Niederschlag sowie deren Aggregatzustand als wesentliche Wetterelemente registriert. Natürlich fanden auch andere Wetterelemente Platz in meinen Aufzeichnungen. Im ersten Teil meiner Veröffentlichung und deren Auswertung beschränke ich mich jedoch auf den Parameter der Temperaturmessung in zwei Metern Höhe. Für die Auswertungen der Temperaturen einige Hintergrundinfos: Die Standorte der Temperaturmessungen hatten sich verändert. Zu Beginn starteten die Messungen im Süden der Stadt, bevor mit Beginn des Jahres 2000 die Messungen am Klärwerk am nordwestlichen Stadtrand von Ahlen erfolgten. Ab dem Jahr 2017 werden die Messungen im Kleingarten Pattenmeicheln erfasst - im Südwesten der Stadt. In einer Wetterhütte in zwei Meter Höhe waren geeichte Thermometer und ein Thermo- Hygrograph untergebracht. Seit 2017 erfolgt die Messung mit elektoronischen PT1000-Widerständen und zusätzlich weiterhin mit geeichten Thermometern. Aus den Messortwechseln und der Methode der Messwertgewinnung resultieren Messfehler respektive Abweichungen. Diese habe ich bei der Monatsmitteltemperatur weitgehend herausgerechnet, so dass die Fehlerquote reduziert wurde. Um die Datenmenge und den Zeitstrahl für Ahlen und der näheren Umgebung zu vergrößern und damit eine größere Aussagekraft insbesondere bei Veränderungen der Temperaturen anzeigen zu können, habe ich zur Verfügung stehende fremde Messdaten aus der Umgebung zur Hilfe heran gezogen. Bei diesen Daten ergeben sich natürlich Unterschiede zu den Werten von Ahlen, die sich jedoch weitgehend im Zehntel Grad Celsius-Bereich bewegen respktive kürzeren zeitlichen Verschiebungen unterworfen sind. Um eine Änderung des Temperaturverlaufs und -höhe in den Jahreszeiten zu verdeutlichen habe ich die Monate Januar, März, Juli und August für das mittlere Maximum über eine 62 Jahre umfassende Messreihe zum Vergleich heran gezogen. Für einen viel größeren Zeitraum von 167 Jahren beleuchte ich mit Hilfe der Jahresmitteltemperatur von Hannover die Veränderungen in der norddeutschen Tiefebene. Das Fazit dieser Zusammenfassung: Die Erhöhung der Tempearturen schreitet vorran! Ab dem Jahr 2000 ist eine beginnende Erwärmung erkennbar, die sich in höheren durchschnittlichen Temperaturen bemerkbar macht respektive dem Ansteigen der Jahresmitteltemperatur. Beim Aufbröseln der einzelnen Monate des Jahres werden Schwerpunkte der Erwärmung verdeutlicht. |
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![]() Für den Monat Januar (blau) haben die niedrigsten mittleren Maxima ab dem Jahr 1988 deutlich an Amplitude verloren und fallen erkennbar milder aus: diese sind nicht mehr von Frost geprägt. Das niedrigste mittlere Maximum trat zuletzt im Jahr 2010 mit +0,6 Grad Celsius auf. Die Anzahl höherer mittlerer Maxima von 6,0 Grad C und darüber hat nach dem letzten wirklich kalten Januar 1987 deutlich an Häufigkeit gewonnen. Seit 1988 haben die Spitzen oft eine Höhe zwischen 7 und knapp 9 Grad C. Seit 2012 hat die Häufigkeit dieser Ereignisse zugenommen. Eine ähnliche Tendenz der Erwärmung kann auch dem Monat März (gelb) für die vergangenen 62 Jahre bescheinigt werden. Bewegten sich die mittleren Maxima in der Vergangenheit oft zwischen 4,7 und 12,3 Grad C, gab es nach dem Jahr 1989 Amplitude zwischen 5,2 und 14,3 Grad C. Für den Monat Juli (rot), dem in der Regel wärmsten Monat des Jahres, haben sich die mittleren Maxima seit 1976 erkennbar in ein wärmeres Niveau entwickelt. Bis ins Jahr 1994 lagen die Spitzen zwischen 26 und 28 Grad C. In den Jahren danach ging es 2006 bis 29,3 Grad C hinauf und im Jahr 2018 bis 28,6 Grad C. Auch die niedrigeren mittleren Höchsttemperaturen haben seit dem Jahr 2002 eine Höhe zwischen 22 und 24 Grad C gerissen. Bis 1980 waren die niedrigsten Werte zwischen 19 und 21 Grad C angesiedelt. Im Herbstmonat Oktober (grün) sind die Spitzen der mittleren Höchsttemperatur seit dem Anfang der Temperaturreihe von 20 bis rund 22 Grad C nun im zweiten Drittel der Temperaturkurve innerhalb der jüngeren Vergangenheit auf höchste Amplitude zwischen 20 und 24,5 Grad C gestiegen. Bei den niedrigsten mittleren Maxima hat es keine größeren Änderungen gegeben. Allerdings war der Oktober 2021 mit 15,7 Grad C kühler als der Oktober 1975 mit 16,5 Grad C. |
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